Unterrichtsmethoden im naturwissenschaftlichen Unterricht |
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Projektorientierter
Unterricht
In den 80iger Jahren waren die Begriffe Projektunterricht und Projektwoche "en vogue" - doch genauso schnell wie diese Methode in der Schulpraxis aufkam, so rasant verschwand sie dann auch wieder. Die Ursprünge des Projektgedankens für den Unterricht in der Schule gehen auf William H. Kilpatrick (1918 - The Project Method), Schüler und Nachfolger von John Dewey, zurück. Kilpatrick sah im Projektunterricht eine Unterrichtsform, in der Schüler und Lehrer gemeinsam eine Aufgabenstellung auswählen, planen und ausführen. Zum Ende des Projektes steht eine praktische Leistung, ein präsentables Produkt. Die Reformpädagogik der 80iger Jahre übernahm die Grundidee des Projektunterrichtes - und setzte sie in entsprechende Unterrichtsprojekte um. Kennzeichnend für ein Unterrichtsprojekt ist, dass - eine größere Aufgabe über einen längeren Zeitraum bearbeitet wird, - die Thematik die Bedürfnisse und Interessen der Schüler anspricht und von ihnen selbst gewählt sind, - die Schüler alle Materialien beschaffen, - der Lehrer als Projektleiter fungiert und - ein Produkt abschließend präsentiert wird. Eine solche Reinform des Projektunterrichts lässt sich im Schulalltag selten umsetzen, daher gilt es Kompromisse zu machen. Herbert Gudjons prägte in diesem Zusammenhang den projektorientierten Unterricht, in dem die Merkmale des Projektunterrichtes nur teilweise verwirklicht werden. Im Rahmen von projektorientiertem Unterricht sind nachfolgende Merkmale zu berücksichtigen: - Die bearbeiteten Themen liegen im Interessenbereich der Schüler. - Das Prinzip der Schülerorientierung wird konsequenter als im Alltagsunterricht verfolgt, so dass die Schüler zunehmend selbstständig, eigenverantwortlich und produktiv arbeiten. - Es wird kooperativ in Gruppen gearbeitet. - Die Realisierung des Projektes erstreckt sich über einen längeren Zeitraum und ist produktorientiert. - Der Lehrer dient als Projektleiter - er koordiniert die Projektarbeit. Ein solcher projektorientierter Unterricht bietet sich bei allen naturwissenschaftliche Themen an, welche experimentell erarbeitet werden können (mögliche Themen in den Anwendungsbeispielen). Wichtig ist in diesem Zusammenhang, den Verlauf des Projektes den nachfolgenden vier Schritten anzupassen: (1) Einführung - Auswahl einer problemhaltigen, lebensnahen Fragestellung (2) Planung - Zielgerichtete Planung zur Problemlösung in der Gruppe (3) Durchführung - Handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema in der Gruppe; der Lehrer ist permanenter Ansprechpartner. (4) Reflexion des Projektes - Präsentation. |
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empfehlenswerte Literatur zum
Thema: BASTIAN, Johannes (2009): Theorie des Projektunterrichts. 3.Auflage, Hamburg EMER, W. / K.-D. LENZEN (2009): Projektunterricht gestalten - Schule verändern. Basiswissen Pädagogik Band 6, 3.korrigierte Auflage. Baltmannsweiler FREY, K. (2010): Die Projektmethode. 11.Auflage, Weinheim GUDJONS, Herbert (2008): Handlungsorientiert lehren und lernen. 7.Auflage, Bad Heilbrunn KLEIN, K. (2008): Lernen mit Projekten. Mülheim an der Ruhr |
© Michael Hänsel |