Jenaplan-Pädagogik

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Biographie Peter Petersen
Grundlagen
Umsetzung des Jenaplans
 
 
 

  Grundlagen der Jenaplan-Pädagogik nach Peter Petersen

Die Biographie Peter Petersens und seine Jenaplan-Pädagogik sind eng miteinander verbunden: Die Kindheit in der Großfamilie, in der Jung von Alt lernte sowie die Schulzeit in der jahrgangsübergreifenden Dorfschule spiegeln sich im Konzept der Stammgruppe wieder: Hierbei handelt es sich um eine altersgemischte, heterogene Gruppe, in der gemeinsam gelernt wird. Innerhalb der Stammgruppe sind drei Jahrgänge integriert - bei einer 10 jährigen Schulzeit finden somit drei Stammgruppenwechsel statt.

Der Klassenraum wird nach Petersen zur Schulwohnstube, die lebenswert eingerichtet ist. Neben Tischen und Stühlen zum Arbeiten finden sich in der Schulwohnstube Mobiliar zum Erholen, eine Leseecke, Schränke oder Regale mit Arbeitsmitteln und sonstigen Mitteln .... Schüler sollen hier nicht nur lernen, sie sollen in diesen Räumlichkeiten leben, sich entwickeln dürfen - der Unterrichtsraum mutiert zum Erfahrungsraum. Daher haben die Schüler bei der Gestaltung der Schulwohnstube Mitspracherecht und sollen beispielsweise Bilder von zu Hause mitbringen.Diese Schulwohnstube ist auch den Eltern geöffnet, da diese als Helfer und Unterstützer dienen 

Sinnvolle Arbeit und die frühe Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln und seine Mitschüler, aber auch die Wertschätzung durch die Umwelt spiegeln sich in der Philosophie Petersens wieder.  Jedes Kind verfügt über die Grundkräfte Bewegungsdrang, Tätigkeitsdrang, Gesellungsdrang und Lerntrieb. Aus diesen Grundkräften erzielen Kinder ihr individuelles Potenzial; die traditionelle Schule zerstört jedoch diese Urkräfte. Laut Peter Petersen können diese Triebe für die Erziehung und Bildung durch die Tätigkeiten Gespräch, Spiel, Arbeit und Feier kultiviert werden. Er bezeichnet jene Tätigkeiten daher als Bildungsgrundformen.

Das Gliedern der Schülerarbeit mit Hilfe von Wochen- und Jahresarbeitsplänen ist eine wichtige Maxime Petersens, wobei sich der Rhythmus des Lebens in der Planung wieder spiegelt. Die Schulwoche an einer Jenaplan-Schule beginnt mit dem Morgenkreis und endet am Freitag mit dem Wochenendkreis. Innerhalb der Woche finden Kurse und Gruppenarbeit rhythmisiert statt, wobei die Gruppenarbeit als Sozialform präferiert wird. Der Unterricht erfolgt epochal und in Projekten. Jedes Lernprodukt gilt es zu präsentieren, jede Erarbeitung anderen Schülern zur Einsicht zur Verfügung zu stellen.

Eine besondere Rolle kommt in der Jenaplan-Pädagogik den Lehrern zu, die von Petersen als Gruppenleiter tituliert werden. Ihre Aufgabe besteht darin, die Heranwachsenden beim Lernen zu begleiten und Impulse zur Entwicklung von Kreativität zu setzen.


Die Jenaplan-Pädagogik verfolgt einen ganzheitlichen Lehr- und Erziehungsansatz, der die Förderung individueller Kompetenzen sowie der Persönlichkeitsentwicklung zum Ziel hat. Durch die Verwirklichung von Erfahrungs- und Handlungsorientierung kommt es bei der Jenaplan-Pädagogik zu einem lebendigen, lebensweltbezogenen Unterricht.

Von Anfang an stellte Peter Petersen klar, dass die Jenaplan-Pädagogik grundsätzlich ein offenes Konzept darstellt: Der Jenaplan gibt den Rahmen für ein offenes Planungsinstrument vor, welches vor Ort durch die Lehrer, Schüler und Eltern mit Leben gefüllt werden muss.

  empfehlenswerte Literatur zur Jenaplan-Pädagogik:

BOTH, K. (2010): Jenaplan 21. 2.unveränderte Auflage, Baltmannsweiler
EICHELBERGER, H. & M. WILHELM (2000): Der Jenaplan heute. Eine Pädagogik für die Schule von morgen.Innsbruck
HANSEN-SCHABERG, I. / B. SCHONIG (2002): Jenaplan-Pädagogik. Basiswissen Pädagogik Band 3. Baltmannsweiler.
© Michael Hänsel