Dalton-Pädagogik

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Biographie Helen Parkhurst
Grundlagen
Umsetzung des Daltonplans
 
 
 

  Grundlagen der Dalton-Pädagogik

Der Dalton-(Laboratory-)Plan, wie dieses Konzept eigentlich heißt, stellt einen Gegenentwurf zum herkömmlichen US-amerikanischen Schulunterricht dar - Parkhurst spricht in diesem Zusammenhang von einer Unterrichtsreform. Ihr wichtigstes Credo lautet "Dalton is no method, no system, it´s a way of life!".

Grundsätzliche Überlegungen
Es sind zwei wichtige Grundsätze des Daltonplan-Konzeptes, welche zu dieser Reform des Unterrichtens führen:

- Abschaffung des Frontalunterrichts  
- Überzeugung, dass Schüler in der Lage sind, sich Lerninhalte eigenständig zu erarbeiten.  

Aus diesen Grundsätzen resultiert das daltonspezifische Unterrichtsarrangement, in dessen Rahmen die Schülerinnen und Schüler selbstständig Fachinhalte erarbeiten sollen. Es verfolgt sehr konsequent die von Helen Parkhurst 1925 formulierten drei Grundprinzipien
- Freiheit der Schüler beim Lernen ("freedom")  
- Kooperation zwischen den Schülern ("cooperation") &  
- Kontrollierte Arbeitsplanung und -durchführung ("budgeting time").  

Dazu ist die Einführung von sogenannten Daltonphasen erforderlich, die sich mit dem regulären Unterricht abwechseln. Diese Daltonphasen finden in in speziell dafür eingerichteten Fachräumen ("laboratories") statt, weshalb Parkhurst anfangs vom Dalton-Laboratory-Plan. Außerhalb der Daltonphasen dienen diese Räume als reguläre Unterrichtsräume.


Organisation des Daltonplan-Unterrichtes
Beim Daltonplan wird der Lehrplan in kleine Arbeitspakete aufgeteilt, die jeweils in Form von Wochen- oder Monatsplänen mit konkreten Arbeitsanweisungen den Schülern zur Bearbeitung gegeben werden. Die Schüler entscheiden selbstständig, zu welchen Terminen sie welche Anteile des Arbeitsplans bearbeiten. Innerhalb einer vorgegebenen Zeitphase müssen sie jedoch alle Aufgaben erledigt haben.
Um den Schülern die Eigenständigkeit bei der Bearbeitung zu bieten, werden Fachräume eingerichtet, in denen sich neben vielen verschiedenen Medien auch ein Fachlehrer aufhält. Jeder Schüler hat sich während der Daltonphase in einem Fachraum seiner Wahl aufzuhalten und die entsprechenden Aufgabenstellungen zu bearbeiten. Der Schüler entscheidet, ob er allein oder in Gruppen arbeiten möchte. Bei Bedarf kann auch der anwesende Lehrer um Hilfe gebeten werden.

Besonderheiten des Daltonplan-Unterrichts
Schüler, die nach dem Daltonplan unterrichtet werden, müssen zu Beginn einen Lernkontrakt mit der jeweiligen Schule schließen. In diesem sind die Rechte und Pflichten festgelegt.
Daltonplan-Schüler erhalten am Anfang des Schuljahres oder jeweils zum Quartal eine Aufstellung ihres Lernpensums, welches sie sich bis zu einem festgelegten Termin zu erarbeiten haben. In dieser Aufstellung können die Schüler die erledigten Lernaufgaben markieren, so dass sie jederzeit einen Überblick zu den noch anstehenden Aufgabenstellungen haben.

Das Wesen des Daltonplan-Unterrichts sind diejenigen Stunden, in denen der Unterricht durch das Selbststudium der SchülerInnen ersetzt wird. Dann unterstützen schriftliche Studieranleitungen ("assignments"), fachspezifisch ausgestattete Räume ("laboratories") sowie die dort anwesenden Fachlehrer die Arbeit der Lernenden. Freie Kommunikation und Kooperation der Schüler ist erlaubt und ausdrücklich gewünscht.

Jeweils zu Beginn der Woche erfolgt in der Daltonstunde die Arbeitsplanung für die anstehende Woche. Diese wird schriftlich fixiert und anschließend konsequent umgesetzt sowie reflektiert.

Die Leistungsbewertung erfolgt ausschließlich über die Vorlage schriftlicher Arbeitsergebnisse. Unterricht mit mündlicher Mitarbeit, die eine Benotung ermöglicht, gibt es in der Daltonplan-Schule nicht:

 
  empfehlenswerte Literatur:
EICHELBERGER, H. (Hrsg., 2002): Eine Einführung in die Daltonplan-Pädagogik. Innsbruck
JANSSEN, C.J. (1996): Daltonunterricht. Der Weg zur guten Schule. PDF-Dokument (Download hier!)
PARKHURST, H. (1922): Unterricht nach dem Daltonplan. Übersetzt durch Drs. C.J.Janssen - PDF-Dokument (Download hier!)
POPP, S. (1999): Der Daltonplan in Theorie und Praxis. Innsbruck

© Michael Hänsel