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  Kritik an der Hattie-Studie

Um es vorweg zu sagen: Die Meta-Analyse von John Hattie ist weder unseriös, noch sind die aus ihr zu erzielenden Erkenntnisse fehlerhaft. Viele empirische Bildungsforscher nutzen bereits vorliegende Untersuchungen zu einer Themenstellung und werten diese im Rahmen einer Meta-Analyse aus. Hilbert Meyer hat seinen Dekalog für guten Unterricht ebenfalls durch die Auswertung publizierter Untersuchungen entwickelt.
Eine Meta-Analyse weist viel mehr methodische Kritikpunkte auf, welche dem Verfahren geschuldet sind. Damit ist die Aussagekraft jedoch nicht eingeschränkt, vielmehr bedürfen die Ergebnisse weitergehender Untersuchungen und detaillierter Interpretation!

Im Rahmen einer Meta-Analyse werden Daten aus vielen verschiedenen Einzelstudien miteinander verglichen. Dazu werden für die Auswahl der zu verwendenden Studien klare methodische Standards festgelegt, welche erfüllt sein müssen - andernfalls findet die entsprechende Untersuchung keinen Eingang in die Meta-Analyse. Dabei handelt es sich aber "nur" um einen Grundstandard; die methodische und inhaltliche Qualität der einbezogenen Einzelstudien können jedoch sehr unterschiedlich sein! Auch werden bei einer Meta-Analyse die im Rahmen der Studien untersuchten Maßnahmen in keinster Weise berücksichtigt - es geht ausschließlich nur um die Ergebnisse!
Die Herkunft der von Hattie verwendeten Daten stammen aus englischsprachigen Studien mit einem sehr breiten Erfassungsrzeitaum von mehreren Jahrzehnten (vorwiegend aus den 80iger und 90iger Jahren) sowie aus dem gesamten Bildungswesen - es sind also Untersuchungen aus Vorschule, Schule, Hochschule und Erwachsenenbildung berücksichtigt worden. Dies gilt es zu berücksichtigen, wenn die Ergebnisse der Hattie-Studie interpretiert werden.

FAZIT:
Das Verfahren Meta-Analyse dient in erster Linie dazu, zentrale Einflussgrößen bei einer Fragestellung zu identifizieren. Aussagen über das Zusammenwirken dieser Faktoren ist jedoch methodenbedingt nicht möglich!
       
© Michael Hänsel